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Schlagzeugaufbau

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Grundsätzliches

Es macht Sinn einen alten Teppich oder auch spezielle Teppiche für Schlagzeuge unter das Schlagzeug zu legen, damit es sicher steht und nicht verrutschen kann. Das ist auch bei Auftritten wichtig. Der Teppich sollte so groß sein, dass mindestens Snare Drum, Bass Drum und Hi-Hat darauf Platz finden. Optisch sieht es aber schöner aus, wenn fast alles auf dem Teppich steht. Mikrofonständer passen oft nicht ganz drauf. Um dir eine ungefähre Größenordnung zu geben, könnte man sich an den Maßen 1,85x1,60, 1,90x1,60 oder 2,00x1,60 in Metern, abhängig von der Größe deines Schlagzeugs, orientieren.

Aufbau

In der Mitte hinten am Teppich beginnst du zuerst mit dem Aufbau des Hockers. Hier sollte eins der drei Beine des Hockers nach hinten zeigen, damit du nicht nach hinten umkippen kannst, wenn du dich nach hinten lehnst. Die Sitzhöhe des Hockers sollte so eingestellt werden, dass deine Beine einen 90 Grad Winkel haben oder die Oberschenkel sogar leicht abfallen. Du kannst dich eher vorne auf den Hocker setzen, damit sich die Beine frei bewegen können. Probier einfach aus, wie du dich wohl fühlst.

Die Snare Drum wird in den Korb des Snare Ständers gelegt und mit der großen Schraube darunter fixiert. Allerdings nicht zu fest, denn die Snare Drum könnte beschädigt werden und der Klang der Trommel kann beeinflusst werden. Die Teppichhalterung muss zwischen zwei der drei Klauen liegen. Bei allen Ständern gilt: Eins der drei Standbeine sollte in die Richtung des Schlagzeugers zeigen, damit dieser sicher steht. Ansonsten könnten die Ständer beim Spielen nach innen umfallen.

Snare Drum

Die Snare Drum sollte mittig zwischen den Knien stehen, sodass die Stockspitzen der Stöcke über der Fellmitte liegen, wenn die Oberarme einfach entspannt gerade herunterhängen und die Unterarme nach vorne zeigen. Die Höhe und die Neigung der Snare Drum ist so einzustellen, dass man in einem möglichst flachen Winkel schlagen kann, ohne dabei den Rand der Snare Drum, also den Spannreifen, zu berühren. Aber man muss auch die Möglichkeit für Rim Shorts und Rim Clicks haben.

Hi-Hat

Alle drei Füße des Hi-Hat Ständers und der Sockel müssen auf dem Boden stehen. Das untere Becken (oft mit Bottom bezeichnet) zuerst auf die große Filzscheibe legen, dann das obere Becken (oft mit Top bezeichnet) mit der sogenannten Clutch befestigen: Unter- und überhalb des oberen Beckens müssen sich kleine Filzelemente befinden, damit das Becken geschützt ist. Die untere Schraube festziehen. Mit den zwei oberen Schrauben stellt man ein, wie sehr sich das obere Becken bewegen kann. Stell dieses nicht zu fest mit geringem Spiel ein.

Bass Drum

Die beiden Füße der Bass Drum von der Höhe so aufstellen, dass der Kessel leicht in der Luft schwebt. Eventuell bei HiHat und Bass Drum die Metalldornen in den Füßen ausfahren (durch drehen der Gummielemente), damit die Hardware nicht verrutschen kann. Bass und Hi-Hat Pedale so ausrichten, das sie in Verlängerung der Oberschenkel ausgerichtet sind, wenn man auf den Pedalen steht, ggfs. leicht vor den Knien. Das Hi-Hat von der Höhe etwas über der Snare Drum, so dass man sich nicht mit den Händen in die Quere kommt, aber noch entspannt mit Spitze und Schaft des Stocks spielen kann.

Toms

Auch hier auf einen möglichst flachen Anschlagswinkel achten. Sonst geht Schlagenergie verloren und es kann vermehrt zu Dellenbildung in den Fellen kommen. Die Memory Klemmen benutzen, um eine einmal gefundene gute Position zu fixieren.

Becken

Die Beckenständer müssen zwei Filzscheiben und eine Schutzhülle am Gewinde aufweisen. Das Becken mit der Schraube nicht zu fest einspannen, damit dieses frei schwingen kann. Das Ride Becken muss mit Spitze und Schaft auch auf der Glocke spielbar sein, ohne die Arme zu weit ausstrecken zu müssen. Die Crash Becken möglichst flach ausrichten und anschlagen. Wenn der Winkel zu steil ist kann das Becken eher reißen.

Fazit

Insgesamt sollte der Aufbau kompakt sein, sodass alles schnell in kurzen Wegen erreichbar ist. Die Elemente sollten eher flach ausgerichtet sein, sodass längeres Üben relativ ermüdungsfrei möglich ist. Leider gibt es nicht „die eine Einstellung“ eines Schlagzeugs. Im Laufe deiner Schlagzeugerkarriere wird sich der Aufbau immer mal verändern. Vielleicht stellst du einmal alles komplett parallel zum Boden auf, ohne Winkel. Die Becken nicht viel höher als die Toms. Oder alles einmal etwas steiler eingestellt, wie bei den alten Rockdrummern. Die Becken viel höher als die Toms, damit du auch das Publikum gut sehen kannst. Insofern stellen die obige Hinweise nur eine grobe Richtlinie dar. Lass dich von anderen Schlagzeugern inspirieren und werde selber kreativ. Du musst dich wohlfühlen, aber auch die verschiedenen Vor- und Nachteile kennen.

Schau dir auch das Grundkursvideo #1 Aufbau, Haltung und Erster Rhythmus an. Weitere kostenfreie Videos findest du auf meinem YouTube Kanal. Einfach nach Gerald Drums suchen. Den Kanal gerne abonnieren, die Glocke auswählen, um auf dem Laufenden zu bleiben und Daumen hoch vergeben, wenn dir die Videos gefallen.