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Schlagzeug stimmen leicht gemacht

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Grundwissen

Zunächst sollte man sich ab und zu neue Felle kaufen. Wenn die Felle abmontiert Dellen, Einwölbungen, Risse, grobe Kratzer oder schon einige Jahre auf dem Buckel haben, wird es langsam Zeit. Man hört es auch an fehlendem Ausklang. Mit den neuen Fellen hat man eine erste gute Grundlage für einen guten Sound. Kauft man sich als Anfänger ein neues Schlagzeug, kann man durchaus erst mal bei den ab Werk aufgezogenen Fellen bleiben. Alle Spannschrauben lösen, neue Felle auflegen und die Spannschrauben fingerfest anziehen. Dann stimmt man in kleinen Schritten bis zu dem Punkt hoch, an dem der tiefste Ton erreicht ist, wo das Fell klar klingt. Achtung: Die Reihenfolge in der man die Spannschrauben anzieht ist wichtig. Die Spannung muss möglichst gleichmäßig verteilt werden. Es ist ungünstig, bei zum Beispiel acht Spannschrauben die linken vier fest zu ziehen und danach die rechten vier. Eine Möglichkeit ist, von der ersten Spannschraube als nächste die gegenüberliegende Schraube zu wählen. Dann nicht die an der ersten Spannschraube anliegende Schraube, sondern die nächste nehmen und wieder diagonal. Also: Links, rechts, oben, unten. So hat man die ersten vier gleichmäßig verteilt und geht mit den restlichen vier genauso vor: Schräg links oben, schräg rechts unten, schräg links unten, schräg rechts oben. Bei zehn Spannschrauben muss man sich etwas mehr konzentrieren, damit man nichts vergisst und nichts doppelt bearbeitet. Die Tonhöhe bzw. oft auch die Fellspannung, sollten an allen Spannschrauben eines Fells möglichst gleich sein. Maßgeblich für den Gesamtsound ist die Spannung des Schlagfells. Sind das Schlag- und Resonanzfell, also das obere und untere Fell, ungefähr gleich hoch gestimmt, klingt die Trommel am längsten aus. Stimmt man das Resonanzfell tiefer oder höher, wird der Klang kürzer. Bei Stand Toms mögen manche Schlagzeuger den nach unten weggehenden Klang, ich bevorzuge in der Regel ein etwas höher gestimmtes Resonanzfell, damit der Klang etwas mehr Druck bekommt und leicht nach oben weggeht. Zu langer Ausklang kann zu Problemen bei Mikrofonierung für Auftritte oder Aufnahmen führen. Die Bass Drum wird oft zusätzlich gedämpft. Was man sonst noch wissen muss: Man kann ein akustisches Schlagzeug nicht so stimmen, wie es sich auf einer CD anhört. Dies erreicht man nur mit Mikrofonierung und entsprechenden technischen Bearbeitungen. Wobei es auch manchmal Schlagzeuger gibt, die den Sound relativ natürlich lassen.

Fazit

Man sollte das Stimmen eines Schlagzeugs sowohl von der Theorie, als auch vom Zeitaufwand nicht unterschätzen. Man kann ganze Bücher zu diesen Thema schreiben. Es gibt sogar einen eigenen Berufszweig. Man wird als Spezialist im Bereich Schlagzeug stimmen Drum-Tec, Schlagzeug-Stimmer oder Tunig-Coach genannt. Blickt man selber aber einmal durch, kann das Stimmen sogar auch etwas Spaß machen. Bleib also dran. Geschmack in Bezug auf den Sound ist sehr subjektiv. Probiere gerne etwas aus. Es gibt mittlerweile auch diverse Messgeräte zur Fellspannung und Tonhöhe, die einem helfen können. Du könntest also auch die Fellspannungen anderer Schlagzeuger einfach übernehmen, damit du schneller zu einem Ergebnis kommst. In den Kursvideos hier auf der Webseite und auf meinem Youtube Kanal findet ihr weitere Details. Zusätzlich finde ich persönlich auch die Drum Tuning Bible interessant. Leider gibt es nicht die eine perfekte Stimmung, aber vielleicht eine, die dir persönlich gut gefällt.